Integrierte vs. dedizierte Grafikkarte: Merkmale, Vorteile und Co.

Wir müssen nicht mehr erklären, dass Grafikkarten auch bei den Mini-PCs der spo-comm eine große Rolle spielen. Vor allem im Digital-Signage-Bereich sind sie maßgeblich dafür verantwortlich, welche Anwendungen möglich sind und welche eben nicht. Doch was macht eigentlich eine dedizierte Grafikkarte aus und worin ist sie besser als eine integrierte? Darum geht es in diesem Artikel.

Integrierte Grafikkarten (IGP)

Ein Grafikprozessor – kurz GPU (für „graphics processing unit“) – wird als integriert bezeichnet, wenn er im Chipsatz der Hauptplatine oder in einem separaten Die im selben Chipgehäuse verbaut ist. Bei Erstgenanntem spricht man von einer Onboard-Grafikkarte.

Da eine integrierte Grafikkarte keinen eigenen Speicher besitzt, greift sie – wie alle anderen Programme auch – auf den Arbeitsspeicher (RAM) des PCs zurück. Wie groß dieser sogenannte Shared Memory ist, kann entweder über das BIOS eingestellt werden oder wird dynamisch vom System selbst geregelt.

All unsere Mini-PCs mit einer Intel CPU sind mit den integrierten Grafikkarten Intel GMA oder dem Nachfolger Intel HD Graphics ausgestattet.

Vor- und Nachteile eines IGP

Da eine integrierte GPU keinen eigenen Videospeicher besitzt, nimmt sie nur wenig Platz im Inneren eines PCs in Anspruch. Kombiniert mit der Eigenschaft des geringen Stromverbrauchs ist sie perfekt für den Einsatz in kleinen Geräten wie Notebooks oder Tablets geeignet. Auch der Preis von Systemen mit integrierter GPU ist niedriger, da auf ein separates Kühlsystem verzichtet werden kann. Geeignet ist eine solche Grafikkarte für alle gängigen Office-Anwendungen, aber auch für industrielle Einsatzszenarien. Aufgrund der langsameren Taktrate und weil sie sich den RAM mit anderen Anwendungen teilt, hat eine IGP eine wesentlich geringere Leistungsfähigkeit als eine dedizierte Grafikkarte.

Dedizierte Grafikkarten

Eine dedizierte Grafikkarte besitzt, im Gegensatz zu einer Onboard-Grafikkarte, einen eigenen Videospeicher, kurz VRAM. Über einen PCI-, PCIe- oder AGP-Steckplatz wird eine solche GPU mit dem Mainboard verbunden.

In unserem Produktportfolio befinden sich aktuell vier Systeme mit einer dedizierten Grafikkarte. Der KUMO IV und der RUGGED GTX 1050 Ti sind mit einer Nvidia GeForce-Grafikkarte ausgestattet. Die zwei anderen Systeme hören auf den Namen QUADRO P1000 – dieser ist mit der namensgebenden Nvidia Quadro P1000 ausgestattet – und NOVA Q170, welches wahlweise mit einer Nvidia Quadro P2000 bestückt werden kann.

Vor- und Nachteile einer dedizierten Grafikkarte

Da eine dedizierte Grafikkarte ihren eigenen Videospeicher mitbringt, wird der Arbeitsspeicher entlastet und kann für andere Aufgaben genutzt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Peripheriegeräte wesentlich schneller getaktet und somit auch leistungsfähiger sind. Gerade für den Einsatz in Workstations oder im anspruchsvollen DS-Bereich, wo mehrere Monitore gleichzeitig angesteuert werden oder mit Programmen wie Adobe Photoshop oder CAD für 3D-Modellierungen gearbeitet wird, ist eine dedizierte Grafikkarte unabdingbar. Mit der enormen Leistungsfähigkeit gehen aber auch ein sehr hoher Stromverbrauch und die Entwicklung von Hitze einher. Deshalb wird ein separater Lüfter ergo auch viel mehr Platz als bei einer integrierten Grafikkarte gebraucht.

Zu guter Letzt lässt sich sagen, dass eine dedizierte Grafikkarte für Standard-Anwendungen wie oben genannt, nicht zwingend gebraucht wird. Für anspruchsvolle Anwendungen oder Multi-Monitor-Lösungen im Digital Signage sind sie jedoch äußerst relevant.

##Unsere spo-comm Mini-PCs

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