Gut zu wissen: Was ist DisplayPort?

Digitale Datenübertragung weiterentwickelt: Der DisplayPort ist Standard bei vielen Mini-PCs und Monitoren, und ermöglicht eine Bildauflösung von bis zu 8K@60 Hz. Was hinter dieser digitalen Multimediaschnittstelle steckt und welche Vorteile sie hat, stellen wir in diesem Artikel vor.

Der DisplayPort wurde von der Video Electronics Standards Association (kurz: VESA) genormt. Es handelt sich dabei um einen lizenzfreien Standard zur digitalen Übertragung von Bild- und Tonsignalen. Definiert wird dabei sowohl das Übertragungsverfahren und dazugehörige Stecker und Kabel, als auch eine Richtlinie für Adapter zu HDMI und DVI. Der Grund für die Entwicklung des DisplayPort war, eine digitale Schnittstelle für höhere Anzeigeauflösungen zu schaffen und so die Vorgänger VGA und DVI abzulösen.

Anwendungen von DisplayPort

Da der DisplayPort im Gegensatz zu VGA und DVI weniger Platz in Anspruch nimmt, ist er perfekt für den Einsatz in Notebooks oder auch unseren Mini-PCs geeignet. Im Gegensatz zum HDMI-Port, welcher hauptsächlich bei TV- und Multimediageräten zum Einsatz kommt, ist der DisplayPort in der Informationstechnologie, also in PCs, Tablets und Monitoren zuhause.

Datenübertragung und Steckerbelegung von DisplayPort

Der DisplayPort funktioniert ähnlich wie PCIe: Es handelt sich dabei um eine serielle, skalierbare Punkt-zu-Punkt-Verbindung, welche sich an die Eigenschaften des Übertragungskanals anpassen kann. Werden die Grafikkarte und der Monitor miteinander verbunden, synchronisieren sie und stellen die Signalpegel zwischen 200 und 600 mV ein.

Dem DisplayPort stehen 4 Kanäle zur Verfügung, ein Bildsignal kann jedoch nur auf einem Kanal übertragen werden, da jeder Pixel nacheinander übermittelt wird. DisplayPort besitzt außerdem einen zusätzlichen AUX-Kanal. Dieser beherbergt zum einen den Display Data Channel (DDC) für die Übertragung der Monitordaten, und zum anderen eine Bandbreite von fast 100 Mbit/s, wodurch Webcams oder Mikrofone mitversorgt werden können. Eine genauere Erläuterung des Übertragungsverfahrens beinhaltet dieser Artikel.

Die Kabelenden des DisplayPort haben den gleichen Stecker und passen aus diesem Grund sowohl in den Ausgang an der Grafikkarte, als auch in den Eingang des Monitors. Eine genaue Liste zur Steckerbelegung befindet sich hier.

Vorteile des DisplayPort: Bis zu 8K-Bildauflösung

Der DisplayPort schafft in puncto Bildauflösung einiges mehr als seine Vorgänger VGA und DVI, denn bei diesen ist bei 1K respektive 2K Schluss. Je nach Version des verwendeten DisplayPort kann eine Bildauflösung von bis zu 1K (DisplayPort 1.1), 4K (DisplayPort 1.2), 5K (DisplayPort 1.3) und mit der neuesten Spezifikation DisplayPort 1.4 sogar 8K erreicht werden.

Der DisplayPort bringt aber noch weitere Vorteile mit sich: Zum einen handelt es sich, wie oben erwähnt, um einen lizenzfreien Standard. Das erspart Herstellern von Kleinserien Gebühren, wie sie beispielsweise bei HDMI anfallen. Zum anderen besitzt der DisplayPort einen kleineren Stecker, bei dem auf eine Verschraubung verzichtet und stattdessen auf eine mechanische Verriegelung gesetzt wird. So kann Platz gespart und der Anschluss auch auf kleinen Geräten eingesetzt werden.

Die Weiterentwicklungen bis DisplayPort 1.4

  • DP 1.1 (2007): Die erste finale Version hat eine maximale Übertragungsrate von 8,64 Gb/s, was ausreichend für HDTV und größere Monitore ist. DP 1.1 ist mit HDCP 1.3 kopiergeschützt und führt außerdem das Feature DP++ ein.
  • DP 1.2 (2009): Die signifikanteste Änderung ist hier bei der Steigerung der maximalen Datenrate auf 17,28 Gb/s zu sehen. Eine weitere Neuerung ist die Unterstützung von MST (Multi Stream Transport), womit mehrere Monitore nach dem Daisy Chain Prinzip mit nur einem Anschluss verbunden werden können.
  • DP 1.3 (2014): Die Datenrate wurde hier erneut erhöht und beträgt jetzt bis zu 25,92 GB/s. Dank MST können jetzt auch mehrere 4K UHD- oder WQXGA-Displays angesteuert werden.
  • DP 1.4 (2016): Diese Version enthält keine Steigerung der Datenrate, sondern die Einführung und Updates von Features wie: Display Stream Compression 1.2, bei der der Betrachter keinen visuellen Unterschied zwischen komprimierten und unkomprimierten Bildern erkennen soll, die Vorwärtsfehlerkorrektur, die Übertragungsfehler reduziert, und die Erweiterung der Audiokanäle auf 32.

Neben der normalen Weiterentwicklung von DisplayPort 1.1 bis 1.4 wurden über die Jahre die drei Sonderformen Mini DisplayPort, MyDisplayPort und eDP entwickelt. Mehr Informationen über die Sonderformen sind in diesem Artikel zusammengefasst.

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