Gut zu wissen: Was ist eine Embedded-CPU?

Nachdem wir kürzlich bereits den Unterschied zwischen Mobil- und Desktop-CPUs erläutert haben, möchten wir nun noch auf eine dritte Art eingehen: Die Embedded-CPUs.

Was bedeutet "Embedded"?

Der Begriff "Embedded" bedeutet "eingebettet". Ein eingebettetes System ist ein Computer, der in einem technischen Umfeld eingebunden ist und Aufgaben wie Überwachung, Steuerung oder Datenverarbeitung übernimmt. Dazu gehören beispielsweise Kleinstcomputer in Waschmaschinen, Fernsehern, Routern, Kühlschränken oder Autos. Wir sprechen hier jedoch von etwas größeren Systemen: Embedded-PCs, die mit einer entsprechenden CPU ausgestattet sind.

Wo kommen Embedded-CPUs zum Einsatz?

Embedded-CPUs werden vor allem im professionellen Umfeld verwendet, beispielsweise für industrielle Anwendungen, in Fahrzeugen oder in der Medizintechnik.

Welche Vorteile hat eine Embedded-CPU?

Die CPUs zeichnen sich durch eine erhöhte Ausfallsicherheit, einen erweiterten Temperaturbereich und vor allem durch lange Komponentenverfügbarkeit aus. So garantiert beispielsweise Intel für seine Embedded-Prozessoren eine Langzeitverfügbarkeit von bis zu 15 Jahren. Der Vorteil davon: Wenn eine Anwendung einmal läuft, ist der Einsatz für die nächsten Jahre gesichert und die Entwickler müssen nicht nach kurzer Zeit die Hard- und Software wieder anpassen. Zudem werden Embedded-Systeme oft zertifiziert. Sind die CPUs über viele Jahre verfügbar, entfallen teure Re- oder Neuzertifizierungen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Embedded-CPUs extrem robust sind, da es in der Regel gelötete Prozessoren mit BGA (Ball Grid Array) sind, welche eine hohe mechanische und thermische Robustheit mit sich bringen. So können Embedded-PCs ohne Probleme im 24/7 Dauerbetrieb in rauen Umgebungen laufen. Dank ihrer kompakten Bauform sind Embedded-CPUs wie gemacht für Mini-PCs und punkten außerdem mit einem geringen Stromverbrauch.

Welche Nachteile hat eine Embedded-CPU?

Bei all den Vorteilen stellt sich die Frage, ob eine Embedded-CPU überhaupt negative Eigenschaften hat. Tatsächlich können wir hier nur die geringe Leistung erwähnen, da sich, wie bei Mobil-CPUs, auf wenig Platz nicht allzu viel unterbringen lässt. Hier hat sich jedoch in den letzten Jahren auch einiges getan. Und für die Gebiete, in denen Embedded-CPUs überwiegend eingesetzt werden, reicht es allemal.

##Gut zu wissen: Was sind Mobile-CPUs?

Intel und AMD Embedded-CPUs

Beide großen Hersteller von Prozessoren haben diverse Modelle im Angebot: Intel bietet Embedded-CPUs in den Reihen Celeron, Pentium und Core i3 an. AMD hat die Serien Ryzen Embedded und Epyc Embedded im Angebot.

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