Gut zu wissen: Was ist OpenGL?

Nachdem wir euch letzte Woche bereits DirectX vorgestellt haben, machen wir gleich mit der nächsten API weiter und widmen uns der Frage: Was ist OpenGL?

Der Begriff OpenGL ist die Abkürzung von „Open Graphics Library“ (dt.: „Offene Grafikbibliothek“) und beschreibt eine Programmierschnittstelle (API) zur Entwicklung von 2D- und 3D- Grafikanwendungen. OpenGL ist plattform- und programmiersprachenübergreifend. Wie auch bei DirectX, erleichtert die API die Entwicklung von Grafikanwendungen und -software, da diese nur an den OpenGL-Standard und nicht an diverse Betriebssysteme und verbaute Grafikhardware angepasst werden müssen. Der OpenGL-Standard beschreibt etwa 250 Befehle, andere Organisationen – wie Hersteller von Grafikkarten – können proprietäre (d.h. herstellergebundene) Erweiterungen definieren.

##Gut zu wissen: Was ist DirectX?

Wo kommt OpenGL zum Einsatz?

Anwendungen, bei denen OpenGL genutzt wird, sind Computerspiele, Virtual Reality, Augmented Reality, 3D-Animationen, CAD und andere visuelle Simulationen.

Wie wird OpenGL genutzt?

OpenGL wird von den meisten gängigen Betriebssystemen unterstützt, dazu gehören zum Beispiel Microsoft Windows, macOS, Solaris, Linux, Android, Apple iOS, Xbox 360 und einige mehr. Die API verfügt über Sprachbindungen für die Programmiersprachen C, C++, Fortran, Ada, und Java.

Wie ist OpenGL entstanden?

OpenGL ist 1992 erschienen. Ursprünglich entwickelte der ehemalige PC-Hersteller Silicon Graphics (SGI) die proprietäre Programmierschnittstelle IRIS GL. Nach einiger Zeit wurde die API überarbeitet, der proprietäre Programmcode entfernt und IRIS GL als Industriestandard OpenGL veröffentlicht. Neue Funktionen wurden oft zunächst als herstellerspezifische Erweiterungen eingeführt. Mit der Zeit wurden sie dann herstellerübergreifend verwendet um im Idealfall anschließend als neue Kernfunktionen eingeführt zu werden. So wurde OpenGL immer weiterentwickelt bis hin zur aktuellen Version 4.6. Seit Juli 2006 ist die Khronos Group – ein Industriekonsortium zu dem unter anderem Intel, AMD, Nvidia, Apple und Google gehören – für die Weiterentwicklung von OpenGL verantwortlich.

Wie sieht die Zukunft von OpenGL aus?

Im März 2015 wurde auf der Game Developers Conference die API Vulkan als Nachfolger für OpenGL vorgestellt. Die zunächst als „Next Generation OpenGL“ oder „glNext“ bezeichnete Programmierschnittstelle ist quelloffen und ebenfalls plattformübergreifend. Der Unterschied zu OpenGL liegt darin, dass bei der Programmierung mehr Fokus auf die Hardware gelegt wird, was die Rechenleistung deutlich steigert. Einige PC-Spiele unterstützen bereits Vulkan, der Großteil setzt aber auf DirectX. Vulkan wird ebenfalls von der Khronos Group entwickelt.

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