Was ist der Unterschied zwischen Mobil- und Desktop-CPUs?

CPU ist nicht gleich CPU. Je nachdem in welchem Gerät ein Prozessor verbaut wird, sind unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich Performance, Stromverbrauch oder Abwärme wichtig. Welche Typen es gibt und was diese auszeichnet, klären wir in diesem Artikel.

Was ist eine Desktop-CPU?

Eine Desktop-CPU wird, wie der Name verrät, üblicherweise in einem Desktop-PC verbaut. Daher spielen Hitzeentwicklung und Stromverbrauch eine geringere Rolle. Denn zum einen ist genügend Platz für Lüfter und kühlenden Luftstrom vorhanden, und zum anderen muss keine Batterielaufzeit berücksichtigt werden, da Desktop-PCs dauerhaft mit einem Netzteil am Strom angeschlossen sind. Im Gegenzug bieten Desktop-Prozessoren eine gute Performance, einen größeren Cache und mehr Turbo.

Intel-Desktop-CPUs

Unter den Intel Celeron und Core-i-Prozessoren (z.B. i3/i5) sind sowohl Mobil- als auch Desktop-CPUs zu finden. Zu erkennen sind diese an dem oder den Buchstaben am Ende der Produktbezeichnung. Dazu gehören zum Beispiel:

  • K = Kann übertaktet werden (nach oben offen)
  • S = Energieersparnis durch reduzierte Leistung (leistungsoptimiert, "Performance Optimized Lifestyle"), Turbo-Modus wird weniger genutzt
  • T = Energieoptimiert ("Power Optimized Lifestyle") durch reduzierte Ausstattung, oft weniger Kerne als reguläres Modell
  • Kein Buchstabe = nicht genauer spezifizierte Desktop-CPU

Eine Erklärung weiterer Buchstaben ist hier zu finden. Eine Erklärung des Aufbaus der Prozessorbezeichnungen findet sich bei Intel.

AMD-Desktop-CPUs

AMD nutzt gänzlich andere Bezeichnungen für seine CPUs bzw. APUs ("Accelerated Processing Unit", bezeichnet einen Hauptprozessor mit integriertem Koprozessor – in der Regel die GPU – der den Hauptprozessor unterstützt und ihm auch überlegen sein kann.). Die Serien tragen bestimmte Namen, überwiegend existiert von den Desktop-Prozessor-Serien auch eine Mobile Variante, die dann den entsprechenden Namen trägt. Zu den aktuellen AMD Desktop-CPUs gehören:

  • AMD Ryzen = Leistungsstarke Prozessoren der sogenannten „Zen-Architektur“ für Gaming und High-End Grafik, vergleichbar mit Intel-Core-i-Prozessoren
  • AMD Athlon = Mehrkernprozessoren mit Radeon Vega Grafikeinheit für das Desktop- als auch das mobile Segment
  • AMD A-Serie = Prozessoren für Einstiegsnutzer mit Radeon Grafikeinheit
  • AMD FX-Serie = Mehrkernprozessoren, für High-End-Bereich gedacht, hohe Übertaktung möglich

Was ist eine Mobil-CPU?

Bei den Mobilprozessoren ist die Effizienz überwiegend wichtiger als die Performance. Die herausstechende Eigenschaft ist dabei ein geringer Stromverbrauch, da beispielsweise Notebooks nicht permanent an der Steckdose angeschlossen sind und daher auch mal nur mit Akku laufen sollen. Zudem haben sie weniger Leistung als Desktop-CPUs, da viel Leistung auch viel Hitze bedeutet, und mobile Geräte nur wenig Platz für Lüfter und Abwärme bieten. Nichtdestotrotz gibt es dank moderner Technik auch Mobilprozessoren, die für 4K-Gaming und andere performante Anwendungen geeignet sind.

Intel-Mobil-CPUs

Zu den Intel-Mobil-Prozessoren gehören zum einen die folgenden Reihen:

  • Intel Atom = Reihe von Mikroprozessoren und Ein-Chip-Systemen (engl.: System-on-Chips, SoC) für preisgünstige und energiesparende Systeme (auch in Tablets, Smartphones und Infotainmentsystemen in Autos verwendet)
  • Intel Pentium = Reihe von Mikroprozessoren und Ein-Chip-Systemen, leistungsstärker als Atom

Aber auch unter den Celeron und Core-i-CPUs existieren Mobilprozessoren, die unter anderem durch die folgenden Buchstaben gekennzeichnet werden:

  • U = "ultra-low power", bezeichnet CPUs mit abgesenkter Spannung und TDP von ca. 15 W, werden vor allem bei Ultrabooks eingesetzt, bei denen der Stromverbrauch eine große Rolle spielt
  • Y = "extremely low power", ähnlich wie U-Serie, aber TDP von weniger als 13 W
  • M = Mobiler Dual-Core
  • QM = Mobiler Quad-Core
  • HQ = "High performance graphics, quad core", vor allem für Gaming Laptops, bieten eine gute Performance, TDP um 45W
  • HK = "High performance graphics, Unlocked" ähnlich wie HQ, können übertaktet werden

AMD-Mobil-CPUs

Wie bereits erwähnt, haben die meisten AMD Produktserien auch mobile Varianten:

  • AMD Ryzen Mobile = Leistungsstarke APUs mit Radeon Vega Grafikeinheit
  • AMD Athlon = Mehrkernprozessoren mit Radeon Grafikeinheit
  • AMD A-Serie = Für Notebooks, geeignet für Gaming

Welche CPU ist wofür geeignet?

Üblicherweise werden Desktop-CPUs in Desktop-PCs eingebaut, während Mobil-Prozessoren für Notebooks, Ultrabooks und Mini-PCs verwendet werden. Da Desktop-CPUs jedoch immer stromsparender und effektiver werden, finden diese immer öfter auch in Laptops ihren Platz. Wer mehr zu dem Thema wissen möchte, findet bei ChannelPartner einen ausführlichen Artikel. Zudem bieten die Hersteller auch Server- sowie Embedded-CPUs an. Während erstere den Desktop-CPUs ähneln, jedoch noch mehr Leistung bieten, zeichnen sich zweitere vor allem durch ihre Langzeitverfügbarkeit aus.

Mini-PCs mit Desktop-CPU

Aufgrund ihrer Eigenschaften werden in Mini-PCs oft Mobil-CPUs verbaut, die deutlich stromsparender sind und weniger Abwärme entwickeln. Viele Anwendungen benötigen jedoch eine gute Performance, sodass viele spo-comm Mini-PCs mit Desktop-CPUs ausgestattet sind. Dazu gehören die Modelle KUMO V und KUMO Ryzen für High-End Grafik-Anwendungen, die robusten, lüfterlosen Outdoor- und Vehicle-PCs RUGGED GTX1050 Ti und RUGGED Ryzen sowie ein paar Modelle, bei denen die CPU sogar frei wählbar ist: CORE 2, NANO H310 und NOVA Q170.

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